Mehr Aufmärsche und weniger Teilnehmer*innen – Abwärtstrend bei rassistischen Aufmärschen in Berlin setzt sich fort.

Nur noch ca. 500 Nazis und Rassist*innen beteiligten sich beim „Merkel muss weg“ Aufmarsch am 5.11.2016 in Berlin. Zum europaweit mobilisierten 100. Bärgida-Spaziergang am vergangenen Samstag kamen gerade mal noch zwischen 80-120 Menschen. Das muss die rechte Szene in Berlin enttäuschen. Aber mehr noch: Die Spaltung innerhalb der Szene schreitet voran. So gab es gleichzeitig zum „Merkel muss weg“ Aufmarsch am 5.11. nochh eine Demonstration von der Gruppe „Hand in Hand“ mit 50 Teilnehmer*innen. Zusätzlich zu den wöchentlichen Montagsdemos von Bärgida will Franz Wiese von der AfD Brandenburg Mittwochsspaziergänge zum Bundeskanzleramt etablieren. Diese floppen aber auch gewaltig. Bisher waren es jedes mal so wenige Leute, dass lediglich eine Kundgebung abgehalten werden konnte; ohne Lautsprecher und unbemerkt von Passant*innen in völliger Dunkelheit.

Die Häufigkeit der rechten Veranstaltungen in Berlin ist inzwischen ganz schön verwirrend, aber wenigstens das Klientel ist immer die selbe: dauerkundgebungserprobte Reichsbürger, erfolglose NPDler, mediengeile Identitäre – der so stark umworbende rechte „Wutbürger“ bleibt lieber zu Hause. Ob sich dieser Trend fortsetzt muss weiter beobachtet werden. Noch haben die Initiatoren dieser rechten Kleinstveranstaltungen nicht aufgegeben. Am gestrigen Montag war Bärgida mit 30 Leuten am Hauptbahnhof und morgen will Franz Wiese wieder vor das Bundeskanzleramt.  Wir werden die rechten Umtriebe weiter aufmerksam verfolgen und uns einmischen. Berlin? Besser ohne Nazis und Rassist*innen.“