Christian Häger & das Aktionsbüro Mittelrhein – Hintergrund zum Anmelder des “Rudolf-Heß-Gedenkmarsches” am 19.08. in Spandau

Am 19. August 2017 wollen hunderte Neonazis aus dem gesamten Bundesgebiet und Europa den NS-Kriegsverbrecher Rudolf Hess ehren. Wer ist der Anmelder der NS-verherrlichenden Demonstration? Woher kommt er?

Anmelder ist Christian Häger. Dieser war ehemaliger Kader und Chef des “Aktionsbüro Mittelrhein” (ABM) sowie des “Braunen Hauses” in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Der Name des Hauses war eine Anlehnung an die frühere NSDAP-Zentrale in München. Häger und seine Anhänger des ABM organisierten Neonazi-Aktivitäten im Norden von Rheinland-Pfalz. Politisches Ziel war für das ABM und Häger die Exekutierung aller Antifaschist*innen und den Aufbau eines nationalsozialistischen Staates nach historischem Vorbild.

Das “Braune Haus” begann als Wohngemeinschaft von fünf Nazis. Häger baute es zu einem überregionalen Treffpunk für Neonazis und NS-Sektierer aus. Hier wurde zu besonderen Anlässen braune Hemden getragen und es konnten SA-Sportabzeichen erworben werden. Gemeinsam wurde sich in “Rassenkunde” fortgebildet und das Modelabel “Rhein-Arische-Jugend” betrieben. Bei Anrufen wurde sich mit “White Power” gemeldet. Der Hauptfeind waren “Linke”, denen sie Autoscheiben einwarfen, Reifen zerstachen oder Autos anzündeten. Das ABM stellte ein Zitat auf ihre Internetseite von den NS-Täter Horst Wessel. Dieses rief zur Gewalt gegen “Linke” auf.

Darüber hinaus sammelten Häger & Co. Daten über Journalist*innen, sprühten Hakenkreuze und überklebten mehrere Straßenzüge mit den Slogan “Rudolf-Heß-Straße”. Im Jahr 2011 kam es am Rande des jährlichen Nazi-Aufmarsches im Februar in Dresden zu einem gewaltäigen Angriff auf ein linkes Wohnprojekt. An diesen Angriff beteiligten sich Kader des ABM. Gegen Häger und 25 weiteren Neonazis des ABM wurde am 20. August 2012 einer der größte Prozess gegen Nazis in der Geschichte der BRD eingeleitet. Es wurde wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung ermittelt. Ende Mai diesen Jahres wurde das Verfahren fatalerweise eingestellt. Der Staatsanwalt ging in Rente, der Prozess war wegen “Überlänge” geplatzt. Diese Nazis wollen nun erneut einen NS-verherrlichenden Gedenkmarsch durch Spandau am 19.08. durchführen. Kommt alle nach Spandau zum antifaschistischen Widerstand!

NS-Verherrlichung stoppen!

Nie wieder Krieg!