AUFRUF: In Gedenken an die Opfer des NSU

In Gedenken an Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter.

Vor fünf Jahren begann vor dem Oberlandesgericht München der Prozess gegen Beate Zschäpe, André Eminger, Holger Gerlach, Ralf Wohlleben und Carsten Sch., nun endet er. Und das Fazit ist frustrierend: Die Morde und Anschläge des NSU sind damit nicht aufgeklärt, der Prozess wirft mehr Fragen auf, als er beantwortet und kann nur ein Anfang sein.

Der NSU-Komplex ist noch mehr als drei Nazis, die mehr als ein Jahrzehnt mordend durch Deutschland ziehen konnten, einer rassistischen Vernichtungsideologie folgend, gedeckt und versteckt von Unterstützer*innen aus der rechten Szene und dem Verfassungsschutz. Die Morde wurden ermöglicht durch rassistisch ermittelnde Polizeibehörden, hetzende Medien, Politiker*innen, die weggesehen und die spezifisch rassistische Motivation der Taten verleugnet haben sowie einer Gesellschaft, in der Rassismus kein Randproblem ist.

Auch heute werden Migrant*innen Opfer rechter Gewalt, die Hetze wird verstärkt und schafft den Boden für weitere Taten. Rechte Gewalt wird verharmlost und nicht als solche anerkannt. Es müssen endlich Lehren aus dem NSU gezogen werden, es braucht eine Auseinandersetzung mit dem NSU und der Gesellschaft, die ihn möglich macht(e).

Wir fordern: Kein Schlussstrich!

Kommt zur Demonstration am Tag X der Urteilsverkündung, 17 Uhr, Platz der Luftbrücke.

Weitere Informationen zu Demonstrationen und Aktionen findet ihr auf: https://nsuprozess.net sowie https://irgendwoindeutschland.org/aufruf-demonstration-berlin-4-jahre-nsu-prozess-kein-schlussstrich/