Pressemitteilungen

 Einladung zur Pressekonferenz am 06.11.2018

Die Reichspogromnacht jährt sich am 9. November 2018 zum 80. Mal. Genau dann ruft die neonazistische Gruppierung „Wir für Deutschland e.V.“ unter dem Motto „Den Opfern deutscher Politik“ zu einem Aufmarsch durch Berlins Mitte auf. Rechte, gewaltbereite Hooligans und Rassisten, Neonazis, Reichsbürger, Burschenschaftler, Mitglieder der Identitären Bewegung und AfD – so breit ist das Spektrum bei Demonstrationen von Wir für
Deutschland. Ein Nazi-Aufmarsch an diesem Tag in der Berliner Innenstadt ist eine Verhöhnung aller Opfer der Shoah – wir werden uns diesem entgegenstellen.

Die Ereignisse des 9. November 1938 waren, sind und bleiben eine Mahnung für die Gegenwart und Zukunft. In diesem Sinne wird sich unser vielfältiger Protest gestalten: Gemeinsam wollen wir auch dieses Jahr an die ermordeten Jüd*innen erinnern und ihrer würdig gedenken. Zudem wird es im Vorhinein sowie am Tag selbst eine Vielzahl von unterschiedlichen Veranstaltungen und Protestaktionen geben. Unser Protest soll laut, bunt und vielfältig sein. Wir werden und wollen Widerstand sichtbar machen und die Stadtgesellschaft zum Gedenken und Handeln einladen.

Wir laden Sie herzlich zu einer Pressekonferenz ein, um über die Hintergründe und Details
der geplanten Veranstaltungen und Gegenproteste zu informieren.

Datum und Zeit: Dienstag, 06. November 2018, 11:00 Uhr
Ort: Dorotheenstädtische Buchhandlung, Turmstraße 5, 10559 Berlin-Moabit

Sprecher*innen:

  • David Kiefer, Berliner Bündnis gegen Rechts
  • Rosa Rave, Reclaim Club Culture
  • Markus Tervooren, VVN-BdA e.V. (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten)

Wir freuen uns über Ihr Kommen und bitten um Ihre Anmeldung unter:
presse@berlingegenrechts.de

Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung!

Kontakt:
David Kiefer, Pressesprecher „Berliner Bündnis gegen Rechts“, E-Mail: presse@berlingegenrechts.de


— Pressemitteilung – Berliner Bündnis gegen Rechts – 11.05.2016 —
Einseitiger Polizeieinsatz in Marzahn Hellersdorf wird scharf kritisiert

Das Berliner Bündnis gegen Rechts kritisiert den Polizeieinsatz im Zuge der Proteste gegen die rechte Demo „Sicherheit statt Angst“, die am  02.04.2016 im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf stattgefunden hat.

Wie es einer parlamentarischen Anfrage des LINKEN-Abgeordneten Hakan Tas an den Berliner Senat deutlich wird, ging die Berliner Polizei sehr einseitig gegen Gegendemonstrant*innen der Nazidemonstration vor.
Aus den Antworten ist zu entnehmen, dass ein Großteil der Festgenommenen auf Seiten der Nazigegner*innen zu finden ist. Von den insgesamt 1300 Antifaschist*innen wurden 127  Personen festgenommen. Viele davon saßen mehrere Stunden in einem Polizeikessel, nachdem sie eine friedliche Sitzblockade auf der Wegstrecke der Nazidemonstration versucht hatten.

Zusätzlich verschafften sich Polizeikräfte, ohne vorherige Absprache mit Verantwortlichen, Zugang zur Alice-Salomon-Hochschule und beschlagnahmten ein Transparent der Protestierenden.
Lotte Schäfer vom Berliner Bündnis gegen Rechts dazu: „Die  Antworten, die wir auf die schriftliche Anfrage an den Berliner Senat bekommen haben, sind mehr als unbefriedigend. Beispielsweise wurde der  Einsatz in der Alice-Salomon-Hochschule damit legitimiert, dass die  Demonstrant*innen anscheinend auf ihren Transparenten zu Straftaten aufgerufen hätten.“
Das Transparent der Nazis mit der Aufrschrift: „Linksfaschisten haben Namen und Adressen – Gemeinsam holen wir uns unsere Stadt zurück“ wäre jedoch zu unbestimmt, um den Verdacht auf eine Straftat zu begründen.“

Festnahmen auf Seiten der rechten Demonstration, beispielsweise wegen des Zeigens des Hitlergrußes oder des Tragens verbotener Quarzsandhandschuhen, gab es, trotz bildlichem Beweismaterial, nicht.

Schäfer dazu: „Die Nazis konnten an diesem Tag immer wieder aus ihrer  Demonstration ausbrechen und auf Gegendemonstrant*innen losgehen, während die Polizei damit beschäftigt war, die Proteste in Marzahn Hellersdorf aufs Schärfste anzugehen. Ein so einseitiger Polizeieinsatz zeigt mal wieder: Innensenator Henkel macht nicht nur möglich, dass 140 zum Teil organisierte Neonazis durch einen Berliner Bezirk ziehen können, er sorgt auch dafür, dass diejenigen, die dagegen Widerstand leisten, immensen staatlichen Repressionen ausgesetzt werden.

www.facebook.com/berlinerbuendnisgegenrechts

Quellen:
Parlamentarische Anfrage Hakan Tas (1):
http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/17/SchrAnfr/S17-18338.pdf
Parlamentarische Anfrage Hakan Tas (2):
http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/17/SchrAnfr/S17-18386.pdf
Pressemitteilung der Berliner Register und ReachOut für das Jahr 2015
http://berliner-register.de/content/gemeinsame-pressemitteilung-der-berliner-register-und-der-opferberatungsstelle-reachout-f%C3%BCr

Bildmaterial:
https://www.flickr.com/photos/soerenkohlhuber/26129115531/in/album-72157666624764866/
https://www.flickr.com/photos/theoschneider/26100898312/in/album-72157664400777213/
https://www.flickr.com/photos/neysommerfeld/26128167601/