Pressemitteilung: Wir sitzen, weil sie marschieren!

Gemeinsame Pressemitteilung des Berliner Bündnis gegen Rechts & Bündnis What the Fuck

Berlin, 22.04.2021

Gemeinsam veröffentlichen wir heute einen offenen Brief mit zahlreichen Unterstützer:innen aus Politik und Gesellschaft unter dem Motto „Wir sitzen, weil sie marschieren. Ein Aufruf gegen die Kriminalisierung von Sitzblockaden!“

In Berlin stehen im Moment ca. 100 feministische Aktivist:innen vor Gericht. Ihnen wird „Nötigung“ vorgeworfen, weil sie im September 2019 den „Marsch für das Leben, darunter auch Beatrix von Storch (AfD) und andere organisierte Rechte blockiert haben.

Am 3. Oktober 2020 kam es in Hohenschönhausen zu mehreren Blockaden eines Neonaziaufmarschs der Partei „III. Weg“. Auch diesen Aktivist:innen drohen nun Verfahren wegen „Nötigung“.

„Es kann nicht sein, dass ständig Zivilcourage eingefordert wird, und dann, wenn sich Menschen dieser rechten Hetze entgegenstellen beziehungsweise setzen, sie mit fadenscheinigen Begründungen kriminalisiert werden!“ so David Kiefer, Sprecher des Berliner Bündnis gegen Rechts.

Yasmin Kiesel (Bündnis What the Fuck)): „Mit diesem Aufruf setzen wir ein Zeichen: Sitzblockaden sind ein legitimes Mittel des Protests und müssen als Möglichkeit des zivilgesellschaftlichen Widerstands für uns alle verteidigt werden.“

Dieser Aufruf kann ab heute auch als Online-Petition von weiteren Unterstützer:innen unterzeichnet werden: https://weact.campact.de/p/wir-sitzen-weil-sie-marschieren

#B0310 Erste Strafbefehle nach Nazi-Aufmarsch

Die juristische Aufarbeitung der erfolgreichen Blockaden gegen den III. Weg am 3. Oktober 2020 in Berlin-Hohenschönhausen laufen an. Nach den Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz und den Vorladungen wegen angeblicher Nötigung, flattern nun Strafbefehle bei Antifaschist*innen ein. Ihr wart am 03.10.2020 gegen den sog. III. Weg auf der Straße und bekommt nun Strafbefehle zugeschickt? Meldet euch bei uns!
Wir wollen Betroffene mit einander verbinden, um solidarisch und politisch die Verfahren zu bewältigen. Der Austausch untereinander kann euch psychisch und zeitlich entlasten und durch die Politisierung aus der möglichen Einschüchterung durch die Repression verhelfen. Auch während des Lockdowns läuft die Repressionsmaschine weiter. Wir raten euch, Strafbefehle nicht unwidersprochen zu lassen (es gilt eine 2 Wochen-Frist), sondern sich mit uns und anderen zusammenzutun und die Prozesse gemeinsam zu führen.

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Unser Redebeitrag auf der Kundgebung gegen Repression bei den Protesten gegen religiöse Fundamentalist:innen

Unser Redebeitrag anlässlich einer Soli-Kundgebung am 25.01.2021 zur Unterstützung von Personen, die wegen Blockaden gegen den sogenannten „Marsch für das Leben“ christlicher Fundamentalist:innen vor Gericht standen: Vorwurf Nötigung -what the fuck!
Seit ca 10 Jahren kämpfen unsere Genoss:innen vom What the Fuck Bündnis jetzt schon gegen christlichen Fundamentalismus und selbsternannte Lebensschützer:innen. Der Vorwurf der Nötigung nach der Blockade im September 2019 hat uns sprachlos gemacht. Nötigung wegen einer Sitzblockade? What the fuck!
Als Nötigung gilt eine Tat, die andere durch Gewalt oder Androhung eines „empfindlichen Übels“ zu Handlungen, Duldungen oder Unterlassungen zwingt. Wo genau hier die Gewalt oder das angedrohte empfindliche Übel liegt, ist uns schleierhaft. Zunächst erschien die Repression gegen die WTF-Genoss:innen wir eine einmalige Eskalation der Justiz oder die Strategie von besonders stramm rechten Staatsanwälten wie Fenner, der schon lange die linke Szene in Berlin drangsaliert und bei dem sich Nazis keine Sorgen mache müssen.

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03.10.: Post wg. Verstößen gegen das Infektionsschutzverordnung?

Aktuelle Infos anlässlich der Anhörungsbögen im Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen vermeintlichen Verstößen gegen die Infektionsschutzverordnung am 03.10.
Die Repression nach der erfolgreichen Blockade des Aufmarschs der Nazipartei III. Weg am 3. Oktober 2020 in Berlin-Wartenberg geht weiter und erreicht eine neue Dimension: In den letzten Tagen erhielten Genoss:innen Briefe vom Ordnungsamt mit dem Hinweis, dass gegen sie ein Ordnungswidrigkeitsverfahren* läuft und der Aufforderung, sich zu äußern. Der Vorwurf lautet, im Rahmen der Blockade seien die Abstände von 1,5 Metern nicht eingehalten worden.

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Pressemitteilung: Aktualisierte Informationen zu den Protesten gegen den Nazi-Aufmarsch am 3.10. in Hohenschönhausen

Ergänzend zu unserer Pressemitteilung vom 27.09.2020 möchten wir Ihnen mitteilen, welche Protestveranstaltungen am 03.10.2020 geplant sind, die sich gegen die Demonstration der Neonazis von „der III. Weg“ stellen.

Kundgebungen in Hohenschönhausen:
11 Uhr Zingster Straße / Ribnitzer Straße
11 Uhr Egon-Erwin-Kisch-Straße / Falckenberger Chaussee
12 Uhr Demonstration Ribnitzer Straße / Wustrower Straße
12.30 Uhr Lindencenter

Gemeinsame Anreisepunkte:
11 Uhr Ostkreuz/Eingang Sonntagstraße
11.15 Uhr Velodrom (Fahrradanreise)
12 Uhr (pünktlich!) Alexanderplatz (Tram)
12 Uhr Greifswalder Straße (Fahrrad-Korso)

Die Sprecherin des Berliner Bündnis gegen Rechts: „Halle und Hanau und der Mord haben gezeigt wozu Neonazis und Rassisten fähig sind, und das war auch schon vor dem NSU bekannt. Nazis und Rassisten bewaffnen sich, bilden Netzwerke innerhalb der Polizei und Bundeswehr. Und all das unter den Augen der Öffentlichkeit.
Die Zeit des Redens ist vorbei. Wir müssen auf die Straße und uns diesen Entwicklungen aktiv entgegenstellen. Deswegen werden wir diesen Nazi-Aufmarsch blockieren!“

Berlin? Besser ohne Nazis!

Berliner Bündnis gegen Rechts

Pressemitteilung: Den Naziaufmarsch am 3. Oktober blockieren!

Naziaufmarsch blockieren!

Am 3. Oktober will die Partei „Der III. Weg“ in Hohenschönhausen aufmarschieren.

Der III. Weg ist eine neonazistische Kleinst-Partei und ihre Mitglieder sind bekennende Anhänger*innen des Nationalsozialismus. Sie waren vorher größtenteils in inzwischen verbotenen Nazi-Kameradschaften organisiert.

„Bei Veranstaltungen der Partei „Der III. Weg“ besteht kein Zweifel: das sind ganz klar Nazis, die sich auch selbst als nationale Sozialisten bezeichnen“, so die Pressesprecherin des Berliner Bündnis gegen Rechts. „Wo diese Partei aufmarschiert, wird ein Klima der Angst und Gewalt gegen Migrant*innen, Andersdenkende und Anderslebende erzeugt.“

Mitglieder des III. Weg beteiligten sich zuletzt auch an den Anti – Coronademos in Berlin und erhoffen sich durch ihren geplanten Aufmarsch am 3. Oktober 2020 mehr Akzeptanz und Aufschwung für ihre rassistischen und völkischen Inhalte.

Dieser Aufmarsch wird nicht unwidersprochen bleiben. Zusammen mit den Lichtenberger Initiativen „Licht-Blicke – Netzwerk für Demokratie und Toleranz“ und „Bunter Wind“ organisiert ein zivilgesellschaftliches Bündnis von antifaschistischen und antirassistischen Organisationen, Gruppen und Parteien Gegenproteste. Verschiedene Akteure rufen zur Blockade des Marsches auf. Auch die „Omas gegen Rechts“ werden sich den Nazis in den Weg stellen.

„Wir werden nicht zulassen, dass Berlin zu einem zentralen Aufmarschort von Neo-Nazis und Rassist*innen wird. Mit vielfältigen Protesten und Blockaden werden wir den Nazis keinen Meter überlassen. Von uns wird dabei keine Eskalation ausgehen. Unsere Blockaden sind Menschenblockaden! Das Einhalten von Hygieneregeln, wie das Tragen von Masken, ist für uns Ausdruck der Solidarität!“ so die Sprecherin des Berliner Bündnis gegen Rechts.

Die zentrale Gegenkundgebung wird am Linden-Center ab 13 Uhr in direkter Sichtweite des Nazi-Aufmarsches stattfinden, eine weitere Kundgebung startet bereits ab 11 Uhr an der Ecke Zingster Straße / Ribnitzer Straße. Eine Anreise, ausgehend vom Ostkreuz, ist für 11 Uhr am Eingang Sonntagstraße geplant. Weitere Treffpunkte für eine gemeinsame Anreise weiterer Akteure werden im Verlauf der Woche bekanntgegeben.

Die Sprecherin des BBgR: „Am 03.10. wird sich zeigen, dass Nazis in Berlin nirgendwo die Straßen gehören. Unsere Antwort auf Rassismus, Antisemitismus und blanken Hass ist Vielfalt und Solidarität.“

Berlin? Besser ohne Nazis!

Kundgebungen:
11 Uhr Hohenschönhausen Zingster Straße / Ribnitzer Straße
12.30 Uhr Hohenschönhausen Lindencenter
Gemeinsame Anreise: 11 Uhr Ostkreuz/Eingang Sonntagstraße