Pressemitteilung: Solidarisch ins Neue Jahr! Nachdenken statt Querdenken!

Das Berliner Bündnis gegen Rechts führt am kommenden Mittwoch, den 30.12.2020 ab 14.30 Uhr eine Kundgebung unter dem Motto „Solidarisch ins Neue Jahr! Nachdenken statt Querdenken!“ vor der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz durch, um gegen die angekündigte Demonstration von sogenannten Querdenker:innen in Berlin-Mitte zu protestieren.

„In den vergangenen Monaten war eine besorgniserregend schnelle Radikalisierung bei Teilen der Teilnehmer:innen dieser Veranstaltungen zu beobachten: Antisemitische Stereotype und Umsturzphantasien waren präsent und mündeten in Angriffe auf Andersdenkende und Pressevertreter*innen.“ so ein Sprecher des Berliner Bündnis gegen Rechts.

Auch wenn nur noch der lokale Ableger von Querdenken zu einer Versammlung aufruft, müssen wir damit rechnen, dass neben sogenannten Verschwörungsanhänger:innen und Impfgegner:innen zahlreiche Personen u. a. aus dem Spektrum von Neonazis, Neuen Rechten und gewaltbereiten Hooligans zu erwarten sind.

„Dass wir uns während der Pandemie solidarisch verhalten, drücken wir nicht nur durch das Tragen von Masken und dem Halten von Abstand auf unserer Kundgebung aus.
Wir sind solidarisch mit den Forderungen von Pfleger:innen, die unter größten Anstrengungen die Folgen des krank gesparten Gesundheitswesens ausbaden müssen. Wir sind solidarisch mit all jenen an den Außengrenzen Europas, die gerade Unmenschliches erleiden müssen.“

 

Weitere Veranstaltungen:

14 Uhr Nettelbeckplatz: Demonstration „Corona ist das Virus – der Kapitalismus die Pandemie

14.30 Uhr Rosa-Luxemburg-Platz: Start des Fahrrad-Korso „Das Impfperium schlägt zurück!“

„Social Distancing“ ja, aber trotzdem sozial denken und handeln!

In Lesbos brannte es am Montag (16.03.2020) im Geflüchtetenlager Moria. Noch ist die Anzahl der Opfer unklar. Sicher aber ist, dass dort über 19 000 Menschen auf engstem Raum unter miserablen Bedingungen zusammenleben. Und auch dort gibt es Corona. Die Menschen müssen sofort aus diesen Lagern herausgeholt werden, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern!

Auch die Geflüchteten an der türkisch-griechischen Grenze sind nicht nur den nassen und kalten Witterungsbedingungen ausgesetzt. Zusätzlich werden Gewalt und chemische Kampfmittel eingesetzt, um sie am Grenzübertritt zu hindern. Auch hier gibt es Corona. Dem Virus sind sie schutzlos ausgeliefert. Deshalb müssen die Menschen so schnell wie möglich in die Länder kommen können, in die sie einreisen wollen. Die Schließung der Grenzen ist nicht hilfreich „Die Schließung der Grenzen ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.“ (Jean Ziegler)

In Deutschland können Menschen ohne Papiere immer noch nicht überall anonym den Arzt aufzusuchen. Kranke Menschen ohne Papiere müssen jeden Tag neu entscheiden, lasse ich mich behandeln und werde abgeschoben oder halte ich es noch aus?

Auch für obdachlose Menschen, die hier auf der Straße leben, besteht eine hohe Gefahr der Ansteckung. Sie aber können sich nicht in Isolation begeben. Sie werden in großen Gemeinschaftsunterkünften isoliert.

Es ist richtig, soziale Kontakte zu vermeiden, um eine schnelle Ausbreitung der Krankheit aufzuhalten. Aber, wenn zahlreiche Menschen hier und anderswo in Europa keine ausreichenden Möglichkeiten haben, ihr Leben zu schützen, ist unsere Solidarität gefragt.

Unsere sofortigen Forderungen sind:

Holt die Menschen aus den Lagern auf Lesbos! Wir haben Platz!

Keine Grenzschließungen!

Ärztliche Hilfe muss für alle Menschen gewährleistet sein, egal ob Papiere oder nicht!

Unterbringung von Obdachlosen in Privatunterkünften!

 

Berliner Bündnis gegen Rechts / März 2020