Uneingeschränkte Solidarität mit den Betroffenen rechter Gewalt

Seit Sommer letzten Jahres erlebt der Bezirk Neukölln die kontinuierlichste,rechte Anschlagsserie seit Jahrzehnten: Durch rechte Schmierereien an Hauswänden werden Menschen beleidigt und bedroht, Fensterscheiben von Geschäften und Privatwohnungen eingeschmissen und Autos abgefackelt von Menschen, die Nazis als ihre Feinde ausmachen. Getroffen hat es hierbei ganz unterschiedliche Personen: Gewerkschafter*innen, SPD-Politiker*innen oder Mitglieder der Partei Bündnis 90/ Die Grünen, Gewerbetreibende, gläubige Menschen und Antifas.

Die Spannbreite zeigt: treffen kann es jede*n, der nicht in das Bild von Nazis passt. Der Hass und die Gewalt der Täter speist sich aus einer rassistischen gesellschaftlichen Stimmung. Diese wurde durch eine rechte Straßenmobilisierung wie beispielsweise Pediga in Dresden oder „Merkel muss weg“ in Berlin angeheizt und hat in den letzten zwei Jahren ihre Artikulation auch durch die mediale Präsenz rechter Parteien, hierbei insbesondere der „Alternative für Deutschland“ (AfD) aber auch der NPD, gefunden. In diesem Fahrwasser sehen die Täter ihre Legitimation. In diesem Fahrwasser führen sie ihre Anschläge aus.

Unsere Solidarität gilt allen Betroffenen rechten Gewalt in Neukölln und Berlin! Wir stehen uneingeschränkt an Eurer Seite und reichen Euch die Hand: ihr seid nicht alleine! Wir stehen zusammen im Kampf gegen Nazis,gegen deren Hass und Gewalt. Wir möchten Euch für die Zukunft ermuntern, trotz der schlechten Erfahrung, die ihr machen musstet. Denn Berlin ist mehr als Nazis: Berlin ist besser ohne Nazis. Unsere Liebe und Mitgefühlt gilt Euch. (mehr …)

HINTERGRUNDINFORMATION: Der Naziaufmarsch „Merkel muss weg“ am 04.03.2017 in Berlin-Mitte

Am 04.03.2017 findet unter dem Motto „Merkel muss weg“ erneut eine rechte Demonstration in Berlin-Mitte statt. Bereits viermal konnten Nazis, Rassist*innen und rechte Hooligans durch Berlin marschieren. Waren die ersten drei Aufmärsche von Teilnehmendenzahlen von 2.500 bis 1.500 geprägt und müssen so als rechte Großdemonstrationen gewertet werden, nahm die Teilnahme an dem vierten Aufmarsch ab und lag zwischen 500 und 600 Rechten. Das mindert keineswegs die Gefahr, denn es versammelte sich ein „harter“ Kern von verschiedensten rechten Szenen. Dieses Zusammenkommen und die daraus entstehende Vernetzung ist eine ernstzunehmende Gefahr! Auch Anfang März muss mit einer ähnlichen Teilnehmendenzahl gerechnet werden.

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Für ein Berlin der Anteilnahme, Solidarität und des Miteinander!

Gegen eine Instrumentalisierung durch Rassist*innen und Nazis!

Berlin steht an der Seite der Betroffenen des Anschlages auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz, die nun unsere Unterstützung brauchen. Unser tiefstes Beileid gilt den Opfern und den Hinterbliebenen. Unsere Genesungswünsche gelten den Verletzen. Abscheu und Verachtung empfinden wir für die Tat vom Montag, die ihrerseits von Verachtung für menschliches Leben und Hass geprägt ist. Verachtung empfinden wir aber ebenfalls für diejenigen, die jetzt aus den Opfern ihr politisches Kapital schlagen wollen. Für jene, die diese schreckliche Tat nutzen, um weiter Hass zu säen und die Gesellschaft zu spalten.

Wir lassen uns nicht von diesen Rattenfänger*innen hinters Licht führen. Solidarität ist das, was uns vor einer Spirale des Hasses bewahren kann. Wir wollen ein Zeichen gegen die rechte Instrumentalisierung und rassistische Hetze in unmittelbarer Nähe des Tatortes setzen. Gleichzeitig wollen wir dort einen Ort schaffen, um gemeinsam ein starkes Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts in unserer Stadt auszusenden. Wir lassen uns nicht spalten!  Bringt Laternen, Schilder, Blumen mit, seid kreativ und beteiligt euch! Berlin steht zusammen gegen den Hass und die Hetze!

Kundgebung am 21.12.2016 am späten Nachmittag
Nähere Informationen zu unsere Kundgebung befindet sich auf unsere Facebook-Seite

Offener Brief an die Fraktionen der Regierungskoalition im Berliner Abgeordnetenhaus

Liebe Fraktionen von SPD, Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen,

mit Interesse haben wir den Koalitionsvertrag gelesen, besonders die Passagen, die sich mit dem Umgang mit Rechtsextremismus beschäftigen. Als Berliner Bündnis gegen Rechts begrüßen wir solche Aussagen wie: „Mehr Opferschutz, eine Stärkung der Zivilgesellschaft und die konsequente Bekämpfung rechtsextremistischer und fremdenfeindlicher Straftaten sowie von Hasskriminalität ist uns ein besonderes Anliegen“ und „Die Koalition will Zeit und Ort von Demonstrationen veröffentlichen und setzt sich dafür ein, dass Gegenproteste in Hör- und Sichtweite zugelassen werden.“ und „Pfefferspray ist ein Einsatzmittel der Polizei zur Eigensicherung. Dabei ist im Rahmen der Verwendung sicherzustellen, dass unbeteiligte Dritte nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.“

Unser Bündnis besteht aus Menschen verschiedener antifaschistischer und zivilgesellschaftlicher Gruppen, migrantischer Organisationen und Jugendverbänden der Parteien. Obwohl es unser Bündnis erst ca. 1 Jahr gibt, verfügen wir über viel Erfahrung im Umgang mit rechtsextremen Aufmärschen in Berlin. Wir haben die Proteste gegen die mittlerweile vier rassistischen Aufmärsche von „Merkel muss weg“, dem NPD Aufmarsch im April 2016 in Hellersdorf und dem Aufmarsch der „Identitären Bewegung“ im Juni 2016 mitorganisiert. Diese Erfahrungen sind der Grund, weswegen wir Ihnen heute schreiben. Von einer konsequenten Bekämpfung des Rechtsextremismus, der Stärkung zivilgesellschaftlichen Engagements in Bezug auf rechte Aufmärsche war in den vergangenen Jahren in der Stadt wenig zu merken. Im Gegenteil: Unser Engagement wurde behindert und Antifaschist*innen kriminalisiert. „Protest in Hör-und Sichtweite“ wurde regelmäßig be- und sogar häufig verhindert. (mehr …)

Im Dunkeln ist gut munkeln – Bericht vom 3. „Merkel muss weg“- Mittwoch

Seit 3 Wochen versucht Franz Wiese, Brandenburger Landtagsabgeordnter der AfD, eine neue, wöchentliche, rassistische Veranstaltung in Berlin zu installieren. Die ursprüngliche Idee, einen „Mittwochs – Spaziergang“ durch die Innenstadt durchzuführen, scheiterte an der geringen Teilnehmer*innenzahl. Aus Mangel an einer Lautsprecheranlage wurde aus dem geplanten, kraftvollen Antimerkelmarsch eine „Schweigekundgebung“. Denn, so Franz Wiese: „Es ist schon alles gesagt, es kommt jetzt nur noch darauf an Merkel aus dem Amt zu jagen.“
Um dies zu tun, trafen sich gestern ca. 30 Leute, vor allem Männer von AfD, Indentitärer Bewegung und den Reichsbürgern, vor dem Bundeskanzleramt. Sie entrollten drei Anti-Merkel-Transparente und – schwiegen. Die wenigen Passant*innen, die dort vorbeikamen, bemerken jedoch nichts vom Protest der Rassist*innen. Auf dem weiträumigen Platz gibt es kaum Beleuchtung. Trotz dieser Ernüchterung kündigte Franz Wieser die nächste Kundgebung am 7.12.16 an.

Mehr Aufmärsche und weniger Teilnehmer*innen – Abwärtstrend bei rassistischen Aufmärschen in Berlin setzt sich fort.

Nur noch ca. 500 Nazis und Rassist*innen beteiligten sich beim „Merkel muss weg“ Aufmarsch am 5.11.2016 in Berlin. Zum europaweit mobilisierten 100. Bärgida-Spaziergang am vergangenen Samstag kamen gerade mal noch zwischen 80-120 Menschen. Das muss die rechte Szene in Berlin enttäuschen. Aber mehr noch: Die Spaltung innerhalb der Szene schreitet voran. So gab es gleichzeitig zum „Merkel muss weg“ Aufmarsch am 5.11. nochh eine Demonstration von der Gruppe „Hand in Hand“ mit 50 Teilnehmer*innen. Zusätzlich zu den wöchentlichen Montagsdemos von Bärgida will Franz Wiese von der AfD Brandenburg Mittwochsspaziergänge zum Bundeskanzleramt etablieren. Diese floppen aber auch gewaltig. Bisher waren es jedes mal so wenige Leute, dass lediglich eine Kundgebung abgehalten werden konnte; ohne Lautsprecher und unbemerkt von Passant*innen in völliger Dunkelheit.

Die Häufigkeit der rechten Veranstaltungen in Berlin ist inzwischen ganz schön verwirrend, aber wenigstens das Klientel ist immer die selbe: dauerkundgebungserprobte Reichsbürger, erfolglose NPDler, mediengeile Identitäre – der so stark umworbende rechte „Wutbürger“ bleibt lieber zu Hause. Ob sich dieser Trend fortsetzt muss weiter beobachtet werden. Noch haben die Initiatoren dieser rechten Kleinstveranstaltungen nicht aufgegeben. Am gestrigen Montag war Bärgida mit 30 Leuten am Hauptbahnhof und morgen will Franz Wiese wieder vor das Bundeskanzleramt.  Wir werden die rechten Umtriebe weiter aufmerksam verfolgen und uns einmischen. Berlin? Besser ohne Nazis und Rassist*innen.“

Polizei ermöglicht Neonazi-Aufmarsch am Jahrestag des Scheunenviertelpogroms

Gemeinsame Pressemitteilung des Berliner Bündnis gegen Rechts und Berlin Nazifrei (07.11.2016)

  • Am Jahrestag des Scheunenviertelpogroms marschieren Neonazis durch das ehemalige jüdische Viertel
  • Ca. 1000 Menschen demonstrierten gegen Menschenfeindlichkeit und für ein solidarisches Miteinander
  • antifaschistische Kundgebung von Polizei gewaltsam geräumt

Am 93 Jahrestag des antisemitischen Scheunenviertelpogroms marschierten unter dem Motto „Merkel muss weg“ zum vierten Mal in diesem Jahr ca. 500 Neonazis und Rassist*innen durch das ehemals jüdische Viertel in Berlin-Mitte um ihr rassistisches, asyl- und islamfeindliches sowie antisemitisches, NS-Regime relativierendes Gedankengut zu verbreiten.

Rund 1000 Menschen versammelten sich am Samstag in Berlin Mitte und am Hauptbahnhof um gegen Menschenfeindlichkeit und für ein solidarisches Miteinander ein Zeichen zu setzen. Alicia Silverstone, Sprecherin vom Berliner Bündnis gegen Rechts, sagte dazu: „Wir haben ein klares und deutliches Signal gegen rechte Hetze und für eine solidarische Stadtgesellschaft ausgesendet. Jugendliche, Kinder, Eltern und Rentner*innen buhten die von der Polizei geschützten Neonazis aus.“ Am Ende der Kundgebung wurde durch das Aufsteigen hunderter Luftballons mit dem Slogan „Berlin gegen Nazis“ deutlich gemacht worum es am Samstag ging. (mehr …)

Polizei knüppelte rechter Demonstration den Weg durch das Scheunenviertel frei

Am Samstag, den 05.11., fand der vierte rechte Aufmarsch unter dem Motto „Merkel muss weg“ statt. Die Demonstration entwickelte sich nicht zu einem Kristallationspunkt der rechten Bewegung, wie von den Organsiator*innen erhofft. Das zeigt die immer weiter abnehmende Teilnehmer*innenzahl. So nahmen diesmal nur noch ca. 400 Rassist*innen und Neonaztis teil. Unter ihnen waren NPD Funktionäre, Mitglieder der Identitären Bewegung, rassistische Bürgerinitiativen aus Thüringen und Sachsen, Pro Deutschland u.a..

Um so skandalöser das Vorgehen der Polizei an diesem Tag. Mit der Verlegung unserer Gegenkundgebung hinter einen Bauzaun unterband sie widerrechtlich Protest in Hör- und Sichtweite. Später wurden Blockaden von bis zu 300 Anti-Nazi-Gegner*innen brutal und in aller Härte geräumt. Dieses Vorgehen ist auf das Schärfste zu verurteilen. Insbesondere weil die Route der Rechten am ehemaligen jüdischen Viertel von Berlin vorbeiführte. Hier wurde am 05.11.1923 ein antisemitisches Pogrom verübt und in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Neue Synagoge von der SA angezündet. Das Jahrzehnte später Gegner*innen des Faschismus von der Polizei verprügelt werden, damit Rechte laufen können, ist ungeheuerlich.

Es war ein Erfolg, dass sich bis zu 1.500 Antifaschist*innen an den Gegenprotesten beteiligten, sei es auf der Kundgebung am Washington Platz oder bei den Blockaden. Dass sich trotz schlechtem Wetter so viele aufgemacht haben, macht uns Hoffnung, Euch gilt unser Dank! (mehr …)

Am Samstag auf die Straße: Rechte marschieren in der Nähe des (ehemaligen) jüdischen Viertels

Am Samstag wollen Nazis, Rassist*innen, rechte Hooligans inkl Verschwörungstheoretiker*innen aller Couleur unter dem Motto „Merkel muss weg“ mitten durch Berlin marschieren. Am Mittwoch wurde bekannt, dass die Rechten diesmal nicht nur am Hauptbahnhof im Kreis marschieren, sondern quer durch die Berliner Innenstadt vom Hauptbahnhof (Washington Platz) zum Alexander Platz demonstrieren werden. Wir schätzen, dass weit über 1000 Nazis an diesem Aufmarsch teilnehmen werden.

Skandalös an deren Route ist, dass sie durch das historische jüdische Viertel von Berlin verläuft. Hier befindet sich die Neue Synagoge, die in der Nacht vom 09. auf den 10. November 1938 von der SA (Sturmabteilung) angezündet wurde. Es ist empörend, dass 4 Tage vor dem Jahrestag der Reichspogromnacht wieder Nazis in der Nähe aufmarschieren wollen und ihre menschenverachtende Ideologie auf die Straße tragen.

Es liegt an uns, dass wir viele sind und den Rechten zeigen, was wir von denen halten: Nichts! Rein gar nichts! Es liegt in unserer Hand, diesen Naziaufmarsch zu verhindern. Kommt deswegen zahlreich zu unserer antifaschistischen Kundgebung am Washington Platz (Hauptbahnhof) um 13:00 Uhr! Sagt all Euren Freund*innen, Kolleg*innen, Nachbarn, Mitschüler*innen und -student*innen Bescheid!

Aufruf: 05.11. | Berlin? Besser ohne Nazis

besserAm 5.11.2016 werden erneut hunderte Neonazis unter dem Motto „Merkel muss weg“ organisiert von „Wir für Berlin – Wir für Deutschland“ durch Berlin Mitte ziehen. Bereits zum vierten Mal in diesem Jahr wird der Aufmarsch von Enrico Stubbe angemeldet. Der Zusammenschluss von NPD, AfD, Pro Deutschland, Rechten Hooligans und „besorgten Bürgern*innen“ an diesem Tag ist eine gefährliche Mischung. Sie verbreiten weitestgehend unbehelligt und wie so oft von der Polizei geschützt ihre rechte Propaganda gegen Geflüchtete und gegen Menschen die nicht in ihr rassistisches Weltbild passen. Das Resultat ihrer rechten Hetze zeigt sich mittlerweile täglich in Form von gewalttätigen Übergriffen auf Geflüchtete und andersdenkende Menschen in Berlin und Deutschland. Das wollen wir nicht mehr länger hinnehmen.
Daher lasst uns an diesem Tag erneut ein solidarisches Zeichen setzen gegen ihre Propaganda. Sagt und zeigt was ihr von Nazis auf den Straßen Berlins haltet. Wir werden gemeinsam mit einer Kundgebung für eine solidarische und antifaschistische Stadt einstehen und den Nazis die Stirn bieten. Denn unsere Forderung ist klar: Berlin? Besser ohne Nazis.

Kommt zur Antifaschistischen Kundgebung „Berlin? Besser ohne Nazis“
Samstag | 5.11.2016
Kundgebung | 13 Uhr | Washingtonplatz
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